Luigi Ceccarelli, Alessandro Cipriani, Emanuele Pappalardo
 
Gregorianischer Gesang und Elektroakustische Musik

Kantores
Letizia Butterin, Silvia Anniballi, Patrizia Polia, Blazenko Juracic, Maurizio Verde
Gregorianische Cantores
Maurizio Verde
Dirigent
Alessandro Cipriani, Emanuele Pappalardo, Luigi Ceccarelli
Live Electronics


Musik
Luigi Ceccarelli, Alessandro Cipriani, Emanuele Pappalardo
Mit gregorianischem Gesang in Originalversion.
 
Dieses Projekt entstand zu Beginn des Jahres 1996 und gründet sich auf eine Zusammenarbeit zwischen der Kantores-Gruppe und den Komponisten Luigi Ceccarelli, Alessandro Cipriani und Emanuele Pappalardo mit dem Ziel, Gemeinsamkeiten zwischen der Musik der Antike und der Musik unserer Zeit zu finden, auf dessen Grundlage dann neue Kompositionen entstehen können. Mit dem Konzert wurde beabsichtigt, den alten gregorianischen Gesang mit den aus dieser Zusammenarbeit hervorgegangenen elektroakustischen Kompositionen in einer einzigen Veranstaltung zu vereinen.

Eine zeitgenössische Komposition auf der Grundlage des gregorianischen Gesangs ist sicherlich eine Herausforderung. Es mag einfach sein, ihn wie etwas zu behandeln, das man einfach vorfindet, und nach Gutdünken verändern und überschreiten kann – es gibt genug geschichtliche Beispiele für verschiedenste Gebrauchsarten des gregorianischen Gesangs, die von der Polyphonie bis zur Harmonisierung des Gesangs reichen. Auch heute noch wird er in der Werbe-, wie in der Popwelt eingesetzt. Gleichzeitig ist der gregorianische Gesang jedoch nicht reduzierbar. Sein Körper besteht aus einer Substanz , die – sobald sie verändert wird – zusammenfällt und sich in etwas anderes verwandelt. Seine Identität ist so unglaublich zerbrechlich und gleichzeitig so stark, daß sich bei dem kleinsten Versuch der Veränderung die Substanz auflöst und entflieht. Der vorgefundene Gegenstand wird ohne diese Substanz somit zu einem anderen Gegenstand, der meist leer, oft aber auch nur etwas exotisch und mysteriös ist.

Die drei Komponisten versuchen, auf verschiedene Weise eine neue Balance mit den elektro-akustischen Technologien herzustellen, ohne dabei die Substanz des Körpers zu verlieren, die durch Wort und Gesang gleichzeitig den Boden berührt und nach oben blickt.