Inventionen 1991

Biografien


Ingrid Ade-Jesemann stammt aus einer Stuttgarter Musikerfamilie. Sie erhielt ihre musikalische Ausbildung an der Staatlichen Hochschule für Musik in Freiburg im Breisgau. Neben ihrer Liebe zu Mozart spezialisierte sie sich mehr und mehr auf zeitgenössische Musik, eine Entwicklung, die maßgeblich durch Clytus Gottwald und durch die langjährige Mitgliedschaft in seiner Stuttgarter Schola Cantorum beeinflusst wurde. Die Mitwirkung bei zahlreichen Uraufführungen im In- und Ausland machten sie bekannt, darunter Werke von Castiglioni, Eötvös, Rihm, Trojahn, Kagel und nicht zuletzt Luigi Nono. Sie wirkte bei den Uraufführungen von Diario polacco no. 2 und von Prometeo unter Claudio Abbado bei der Biennale di Venezia mit. Ingrid Ade-Jesemann trat als Solistin u.a. bei den Donaueschinger Musiktagen, am Teatro alla Scala, beim Festival d'Automne, beim Settembre Musica in Turin, an der Alten Oper in Frankfurt/Main, in Graz, Berlin, Lissabon, Zürich und Wien auf.

Daniel Alejandro Almada, 1964 in Oxford (England) geboren, studierte Musik und Komposition an der Catholic University of Argentina. Klavier-, Harmonie- und Kompositionsstudien bei Daniel Montez und Fernando Avre. Studium elektronischer Instrumente an der Universität von Buenos Aires. Kompositionen für akustische und elektronische Instrumente. 1988 erhielt er den 1. Bienal de arte Joven, Buenos Aires, für ein Tanzstück. Daniel Almada lebt in Argentinien; zur Zeit ist er Mitglied der Fachklasse für elektronische Musik an der Musik-Akademie Basel.

Carlos Roqué Alsina wurde 1941 in Buenos Aires geboren und musikalisch ausgebildet. Schon im Alter von sechs Jahren begann seine Karriere als Pianist. Von 1959-64 war er Mitglied der Agrupacíon Nueva Musica. Von 1966-68 gehörte er dem Center of Creative and Performing Arts (Buffalo, N.Y.) an. Bis 1972 lebte er dann wieder in Berlin. 1969 begann seine Zusammenarbeit mit Jean-Pierre Drouet, Vinko Globokar und Michel Portal in der Gruppe New Phonic Art, die sich speziell der Improvisation verschrieb. Seit 1973 lebt er als Komponist und Pianist in Paris und hat gegenwärtig eine Professur am Conservatoire National Supérieur de Musique de Lyon inne. Von 1964 bis 1966 war Alsina Gast des Berliner Künstlerprogrammes der Ford-Foundation.

Christoph Anders. Mitglied im Sogenannten Linksradikalen Blasorchester; Gründer der Free-Jazz-Punk-Gruppe Toto Lotto; Theatermusik u.a. mit K. Kneidl; Mitbegründer von Cassiber. Performances und Aktionen mit Ursula Balser; Gründer der Gruppe Hate of War mit Fred Frith, R. Lussier, P. Hollinger und A. Wake.

Armand Angster, der Klarinette und Kammermusik am Conservatoire National de Strasbourg unterrichtet, widmet sich neben der Beschäftigung mit Neuer Musik auch dem Jazz und der Improvisation im Sinne von Piccolo Canto. Er ist Gründungsmitglied des Ensembles Accroche Note. Zu den von ihm uraufgeführten Werken zählen Komposi­tionen von Aperghis, Berio, Dusapin, Donatoni, Monnet, Ferneyhough, Reverdy, Mache und Manoury.

Das ars-nova-ensemble Berlin wurde 1987 von Peter Schwarz gegründet. Das Ensemble hat es sich zur Aufgabe gemacht, anspruchsvolle Chormusik unseres Jahrhunderts aufzuführen. 1989 wurde das Ensemble zu Konzerten nach Schreyahn und Hamburg eingeladen. In letzter Zeit wurden hauptsächlich Uraufführungen von Werken des rumänischen Komponisten Anatol Vieru und der Mitglieder der Gruppe Neue Musik Berlin Karl Heinz Wahren und Gerald Humel zu Gehör gebracht.

Beate Ann wurde 1966 in Erlangen (BRD) geboren. Musikstudium (Querflöte) in Hannover und Basel bei L. Hellgardt und Gerhard Hildenbrand. Seit Herbst '89 ist sie ständige Aushilfe im Radio-Sinfonieorchester Basel. Beate Ann ist Mitglied der Fachklasse für elektronische Musik an der Musik-Akademie in Basel.

Monika Bair-Ivenz erhielt ihre musikalische Ausbildung an der Musikhochschule Stuttgart. Sie begann ihre Konzerttätigkeit (Messen und Oratorien) zunächst im süddeutschen Raum. Im Laufe der Jahre erweiterte sie ihr Repertoire auf zeitgenössische Musik und war beteiligt an Uraufführungen von Werken u.a. von Reich, Febel, Trojahn, Bose, Rihm sowie vor allem von Luigi Nono, mit dem sie seit 1982 bis zu seinem Tode zusammenarbeitete, beispielsweise bei den Uraufführungen von Diario polacco no. 2 (Venedig 1982) und Prometeo (Venedig 1984). Neben zahlreichen Auftritten bei allen wichtigen Festivals Neuer Musik ist Monika Bair-Ivenz auch für in- und ausländische Rundfunkanstalten tätig.

Eberhard Blum wurde 1940 in Stettin geboren. Studium der Flöte an der Musikhochschule in Berlin. Uraufführung zahlreicher Werke für Flöte in Europa und den USA.
1973-76 und 1978 Mitglied des Center for the Creative and Performing Arts in Buffalo (USA) Aufführungen von Sprechstücken Ausstellungen eigener visueller Arbeiten. Mitglied des Ensembles Morton Feldman and Soloists 1974 Berliner Kunstpreis-Stipendium.
1978 Stipendium für das P.S. 1-Projekt in New York
1984 Villa Serpentara-Stipendium der Akademie der Künste Berlin
Unter den Uraufführungen der letzten Jahre Werke u.a. Werke von Feldman, Otte, Cage, Soegijo, Beyer, Fritsch, Mundry, Schenker, Schleiermacher, Vigeland.
Seit 1988 Konzeption der Veranstaltungsserien Positionen der Moderne (Berlin 1988) (zum Andenken an Morton Feldman), Stationen der musikalischen Moderne (Berlin 1989), Dialog-Musik (Berlin 1989), Stefan Wolpe und die musikalische Moderne (Berlin 1990), Mit anderen Ohren (Berlin 1991)

Thomas Bruns wurde in 1964 in Greifswald geboren und erhielt schon frühzeitig Instrumentalunterricht. Er studierte Gitarre an der Hochschule für Musik "Hanns Eisler" in Berlin, zunächst bei Dieter Rumstig, danach bei Inge Wilczock. Sein besonderes Interesse gilt der zeitgenössischen Musik; er brachte viele Werke von Komponisten der jüngeren Generation zur Uraufführung und ist Initiator des Kammerensembles Neue Musik Berlin. Thomas Bruns gastierte als Solist und Kammermusiker in mehreren Ländern; 1990 war er Stipendiat der Akademie Schloss Solitude in Stuttgart.

John Cage wurde 1912 in Los Angeles geboren. Lebt vorwiegend in New York. - John Cage war 1972 Gast des Berliner Künstlerprogrammes des DAAD.

Niccolò Castiglioni, geboren 1932 in Mailand, studierte Klavier und Komposition in Mailand und Salzburg bei u.a. Lidia Zambelli Kirpitscheff, Friedrich Gulda, Ettore Desderi und Boris Blacher. Er begann seine musikalische Karriere als Pianist; auch seine Kompositionen wurden mehrfach preisgekrönt. In den sechziger Jahren Jahren lebte er in den USA, wo er Professuren an verschiedenen Universitäten innehatte. Sein komposito­risches Schaffen ist von einer unter italienischen Komponisten seiner Generation unüblichen quasi-linguistischen Haltung der musikalischen Schreibweise gegenüber gekennzeichnet.

Art Clay wurde 1961 in den USA geboren. Studierte Flöte und Traversflöte bei John Solum. Kompositionsstudium bei Annea Lockwood und Richard Teitelbaum. Erteilung des Bakkalaureates der Künste vom Vassar College, New York, für das Musik-, Kompositions- und Germanistikstudium. Studium der Improvisation am creative music studio (cms) in Woodstock u.a. unter der Leitung von Anthony Braxton, Carla Bley, Karl Hans Berger und Garrett List. Art Clay lebt in New York. Zur Zeit ist er Mitglied der Fachklasse für elektronische Musik an der Musik-Akademie Basel.

Etta von Cramer geboren in Stadthagen, Niedersachsen; lebt in Berlin. Ausbildung an der Werkkunstschule, Hannover, der Hochschule für Bildende Kunst Berlin (freie Grafik und Malerei); Weiterbildungsstudium an der HdK Berlin (Kulturarbeit), arbeitet freischaffend und in Projekten als bildende Künstlerin mit Fotografie, Video und dem Schwerpunkt Ton - Dia

Luigi Dallapiccola, geboren 1904 in Pisino d'Istria, gilt als der Pionier der dodekaphonen Musik in Italien. Wie wenig diese Feststellung seiner Position in der Musikgeschichte gerecht wird, vermerkte Luigi Nono im Programmtext zu seiner Komposition Con Luigi Dallapiccola (nachzulesen im vorliegenden Programmheft). Er verstarb 1975 in Florenz. Luigi Dallapiccola war 1968 Gast des Berliner Künstlerprogrammes des DAAD.

Franco Donatoni wurde 1927 in Verona geboren. Er studierte Komposition ab 1946 bei Ettore Desderi in Mailand, von 1948 - 1951 bei A. Zecchi, Lino Liviabella und anderen Lehrern in Bologna und unter Ildebrando Pizzetti an der Accademia Nazionale di Santa Cecilia in Rom. Als starke Impulse auf sein Schaffen wirkten wiederholte Teilnahmen an den Darmstädter Ferienkursen in den Jahren 1954, 195'8 und 1961. Von 1953 - 1978 übte er Lehrtätigkeiten an den Konservatorien in Bologna, Turin und Mailand aus und lehrte außerdem von 1971 - 1985 an der Universität Bologna. Er erhielt zahlreiche Auszeich­nungen und Komponistenpreise. Franco Donatoni war 1972 Gast des Berliner Künstlerprogrammes des DAAD.

Der seit 1979 in Berlin lebende Komponist und Musiker Werner Durand studierte Saxophon u.a. bei Ariel Kalma in Paris, wo er auch Mitglied von Urban Sax wurde. 1990 gründete er zusammen mit Eric Balke The Thirteenth Tribe, ein Ensemble, das auf selbstgebauten Instrumenten aus Plexiglas spielt. Außerdem arbeitete er mit Musikern wie Arnold Dreyblatt, Fast Forward, John Driscoll und Henning Christiansen zusammen. 1989 erhielt er ein Kompositionsstipendium des Berliner Senats für die Cité des Arts in Paris.

Arnold Dreyblatt, der gegenwärtig in Berlin lebt, wurde 1953 in New York City geboren. Er studierte neben Ethnomusikologie Komposition u.a. bei Pauline Oliveros, Joel Chadabe (1974), La Monte Young (1974-76) und Alvin Luder (1980-82), des weiteren Film- und Videokunst, so bei Woody und Steina Vasulka, Paul Sharits, Hollis Frampton (1974-76) und Literatur bei Irving Weiss (1970-74). Er ist Gründer (1979) und Leiter des The Orchestra of Excited Strings. Seit 1978 Konzerte in den U.S.A., in Deutschland, Osterreich und der Schweiz, in den Niederlanden, Belgien und Ungarn. Er erhielt Stipendien für Arbeitsaufenthalte u.a. am STEIM, Apollohuis und am Künstlerhaus Bethanien. - Who's Who in Central & East Europe 1933 wird außer bei den INVENTIONEN '91 am 1.3.91 bei den Wiener Festwochen - Töne und Gegentöne -, am 21./22.3. in München und am 27./28.3. in Dresden aufgeführt werden.

Das Ensemble Modem hat als einziges professionelles deutsches Solisten Ensemble eine Lücke im Musikleben der Bundesrepublik geschlossen. Es zählt heute zu den gefragtesten Klangkörpern für die Interpretation von Werken des 20. Jahrhunderts. Zu seinen Aufgaben gehören exemplarische Aufführungen von Klassikern der Moderne ebenso wie Aufführungen aktueller Kompositionen unterschiedlicher Stilrichtungen. Es arbeitet eng mit bedeutenden Komponisten und erstrangigen Dirigenten zusammen und verfügt über ein breites Repertoire von Solo- bis zu Orchesterwerken. Eigene Abonnementsreihen an der Alten Oper in Frankfurt/Main, im Kammermusiksaal der Berliner Philharmonie und im Wiener Konzerthaus. Regelmäßige Mitwirkung bei den wichtigen internationalen Festivals; Herausgabe einer eigenen Schallplattenreihe (bei Harmonia Mundi); vielfältige Projekte in Verbindung mit anderen Kunstformen wie Theater, Tanz, Film, Kammeropern; Komponisten-Seminare und Workshops für Schüler.

1980 gegründet und zunächst von der Jungen Deutschen Philharmonie organisatorisch getragen. Seit 1985 fester Sitz in Frankfurt/Main. Seit 1987 eigenständige BGB-Gesellschaft. Entscheidungen über Programme, Dirigenten, Besetzungsfragen treffen die 25 Mitglieder. - Gefördert durch die Deutsche Ensemble Akademie unter Mitwirkung der Gesellschaft für Neue Musik und des Deutschen Musikrates aus Mitteln der GEMA-Stiftung, der GVL und des Bundesministeriums des Inneren

Roberto Fabbriciani wurde 1949 in Arezzo geboren. Er trat als Flötist für neue Musik bei allen einschlägigen Festivals in Erscheinung. Er arbeitet eng mit Komponisten wie Bussotti, Cage, Ferneyhough, Nono, Rihm, Sciarrino, Yun und Stockhausen zusammen.

Jan Faktor wurde 1951 in Prag geboren und absolvierte dort ein EDV-Studium. Seit 1978 lebt er in Berlin als Kindergärtner, Schlosser, Übersetzer und Autor. Er publizierte in Ostberliner inoffiziellen Zeitschriften; seit 1989 Buch Veröffentlichungen.

Charlotte Geselbracht studierte in London am RCM bei Margaret Major, in Freiburg bei Ullrich Koch (Konzertexamen), in Berlin bei Bruno Giuranna. Kammermusikstudium in Budapest bei György Kurtag, in Wien bei Hatto Beyerle. Gründungsmitglied des Chamber Orchestra of Europe (bis 1988), der Konzertvereinigung Berlin-Bodensee, des Pellegrini-Quartetts (seit 1989). Regelmäßige Mitarbeit im Concentus Musicus, Wien. Seit 1983 Zusammenarbeit mit dem Ensemble des Experimentalstudios der Heinrich-Strobel-Stiftung des SWF e.V., Freiburg, bei Aufführungen von Werken Luigi Nonos.

Der Werdegang von Heiner Goebbels wird in dem Text Bernd Leukert, zu finden im Kommentar zu "Befreiung" in diesem Programmheft, ausführlich dargestellt.

Vinko Globokar wurde 1934 in Anderny (Frankreich) geboren. Er studierte Posaune in Ljubljana und am Pariser Conservatoire sowie Komposition bei Rene Leibowitz und Luciano Berio. 1968-77 Professor an der Musikhochschule Köln, 1973-79 Leiter der Forschungsabteilung Stimme/Instrument am IRCAM in Paris. Seit 1980 als Komponist, Dirigent und Posaunist freischaffend; Unterricht an amerikanischen Universitäten (California Institute of the Arts, University of Illinois in Urbana, University La Jolla in San Diego) und in Florenz. Sein Werkverzeichnis umfasst zur Zeit etwa 50 Kompositionen. Vinko Globokar ist dem Elektronischen Studio in Basel eng verbunden und hat dort u.a. auch eine Videoproduktion seiner live-elektronischen Komposition Drama realisiert.

Sabine Günther wurde 1957 in Berlin geboren. Sie studierte Germanistik und Theaterwissenschaft und arbeitet als Autorin und Literaturkritikerin u.a. für den Sender Freies Berlin.

Hans Peter Haller, in Radolfzell am Bodensee 1929 geboren, studierte nach dem Abitur 1947 Kirchenmusik in Heidelberg und nahm parallel zu diesem Studium Kompositions­unterricht bei Wolfgang Fortner und Rene Leibowitz. Freier Mitarbeiter an den Städtischen Bühnen Heidelberg und beim Südfunk Stuttgart. Nach dem Staatsexamen im Herbst 1950 begann die Tätigkeit als Aufnahmeleiter und Programmredakteur beim Südwestfunk Baden-Baden. Dann Studium am musikwissenschaftlichen Seminar der Universität Freiburg (Prof. Gurlitt) von 1954-1958. Nach der Rückkehr zum Südwestfunk 1959 zusätzlich immer mehr Sonderaufgaben in Zusammenhang mit der Neuen und Elektronischen Musik. 1972 Beurlaubung von den bisherigen Verpflichtungen am Südwestfunk, um die Leitung des neugegründeten Experimentalstudios der Heinrich-Strobel-Stiftung des Südwestfunks in Freiburg im Breisgau zu übernehmen.
1974-1989 Lehrauftrag an den Universitäten Freiburg und Basel sowie an der Hochschule für Musik Freiburg. Zahlreiche Vorträge und Seminare im In- und Ausland. 1989 Verleihung des 1. Preises der Christoph und Stephan Kaske-Stiftung in München.

Wolfgang Heiniger, geboren 1964 in Basel, wo er auch Schlagzeug studierte sowie (bei Thomas Kessler) Elektronische Musik und Komposition. 1989 Mention der Ars Electronica und 1990 Förderpreis der Schweizerischen Volksbank. Wolfgang Heiniger lebt als Schlagzeuger und Komponist in Basel.

Christiane Hellmann, geboren 1958 in Berlin. Flötenstudium (bei M. Rütters und G. und K.-H. Zoeller) mit künstlerischer Reifeprüfung abgeschlossen. Sechs Jahre Radio-Symphonie-Orchester Berlin, Dozentin an der HdK. Gründung des Ensembles für Neue Musik work in progress - Berlin. Seit kurzem freiberuflich tätig, Spezialisierung auf zeitgenössische Musik.

Werner Henrich, geboren 1944 in Nestomitz (Nordböhmen) aufgewachsen in Mecklenburg. Lehre als Maler. Studium für Schauspiel und Puppenspiel in Ostberlin. Engagements in Zwickau, Ostberlin, Neubrandenburg und wieder Ostberlin seit 1983 freiberuflich als Schauspieler, Puppenspieler und Regisseur in der Theatergruppe Zinnober, jetzt am Theater o.N. in Ostberlin.

Shelley Hirsch, geboren 1952 in Brooklyn, New York. Sängerin, Komponistin und Performer in Personalunion. Zusammenarbeit u.a. mit John Zorn, Elliot Sharp, John Rose, Richard Teitelbaum, David Moss, Paul Lovens, Tom Cora. Mitwirkung in mehreren Filmen und Schallplattenveröffentlichungen.

Heinz Holliger - Oboist, Komponist, Dirigent - wurde 1939 in Langenthai (Schweiz) geboren. Studien in Bern, Paris und Basel (Oboe: Emile Cassagnaud, Klavier: Yvonne Lefébure, Komposition: Sàndor Veress und Pierre Boulez. Seit 25 Jahren weltweite Tätigkeit als Oboist, in den letzten Jahren immer häufiger auch als Dirigent. Zahlreiche Preise, u.a. Sonning-Preis, Kopenhagen; Musikpreis der Stadt Frankfurt, Komponisten­preis des Schweizerischen Tonkünstlervereins etc. Auftritte als Dirigent bei den Festwochen von Berlin, Wien, Luzern u.a., regelmäßige Gastdirigate und Schallplatten­aufnahmen.

Heiko Idensen studierte Germanistik und Psychologie und ist als Organisationsprogam­mierer ausgebildet. Seit 1986 ist er wissenschaftlicher Angestellter an der Universität Hildesheim und war am Aufbau des Computersystems Kulturpädagogik beteiligt. Künstlerische Praxis in den Bereichen Theater, Performance, Cassetten-Magazin, Copy /Polaroid, Lesungen, Video-Magazin-Videovoyeur, Computergrafik und -animation.

Olaf Järmann, geboren 1956 in der Schweiz, studierte Querflöte am Konservatorium in Bern und zeitgenössische Musik in Berlin. Seit 1985 kompositorisches Schaffen im Bereich akustischer wie auch elektronischer Instrumente. Komposition und Gestaltung von Film-Soundtracks sowie live-elektronischer Großraumprojekte. 1988 Eintritt ins elektronische Studio der Musik-Akademie Basel als freischaffender Komponist und Mitglied der Fachklasse für elektronische Musik. 1990 Werkpreis des Kantons Solothurn für das kompositorische Schaffen und Kompositionsauftrag der Stiftung Pro-Helvetia.

Georg Katzer, 1935 geboren, studierte in Berlin und Prag Klavier und Komposition. Später Meisterschüler an der Akademie der Künste der DDR bei Hanns Eisler und Leo Spies. Heute ist er selbst Mitglied der Akademie und künstlerischer Direktor des Studios für elektroakustische Musik. Neben Kompositionen für Kammermusik, Sinfonik, Ballett und Oper auch Multi-Media-Projekte, Computer-Kompositionen und radiophone Stücke. In letzter Zeit zunehmend Zusammenarbeit mit improvisierenden Musikern.

Thomas Kessler, geboren 1937 in Zürich. Germanistische Studien in Zürich und Paris, Musikstudien in Berlin bei Heinz Friedrich Hartig, Boris Blacher und Ernst Pepping. 1965 Gründung eines eigenen elektronischen Studios in Berlin. 1968 Auszeichnung mit dem Berliner Kunstpreis für die junge Generation. In den folgenden Jahren Leiter des Berliner Electronic-Beat-Studios sowie musikalischer Leiter des Centre Universitaire International de Formation et de Recherche Dramatiques in Nancy. Seit 1973 Lehrer für Musiktheorie und Komposition an der Musik-Akademie Basel. Seit 1981 Arbeit im eigenen Computer­studio, seit 1984 Leiter des Elektronischen Studios des Konservatoriums der Musik-Akademie Basel. Kessler komponierte Instrumentalmusik verschiedenster kammermusi­kalischer Besetzung bis zu Orchesterwerken. Die vielfach eingesetzten elektronischen Mittel (Tonband, Synthesizer, Computer) sind seit 1973 immer mehr als Erweiterung der instrumentalen Möglichkeiten in Form einer Live- oder Instrumentalelektronik komponiert, die vom Interpreten selbst gleichzeitig gesteuert und gespielt wird.

Gunnar Kristinsson, geboren 1955 in Reykjavík (Island), studierte Musik und Kunst in Mitteleuropa und Island. In den vergangenen zehn Jahren hatte er Ausstellungen in Island, Mitteleuropa und den USA und führte Eigenkompositionen auf. Gunnar Kristinsson lebt in Island, zur Zeit ist er Mitglied der Fachklasse für elektronische Musik an der Musik-Akademie Basel.

Mayako Kubo, nach dem Abitur von 1966-70 Studium bei T. Kanzawa an der Musikhochschule in Osaka. Ab 1972 Studium an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst sowie an der Universität in Wien. 1980 Kompositions-Diplom mit Auszeichnung bei Roman Haubenstock-Ramati. Bereits seit 1978 Mitarbeit am Institut für Elektronische und Experimentelle Musik an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Wien. An 1980 weiteres Kompositionsstudium bei Helmut Lachenmann in Hannover. Seit 1985 freischaffende. Komponistin in Berlin. Mehrmaliger Besuch der Ferienkurse in Darmstadt und in den Jahren 1986 und 1990 Teilnahme an diesen Ferienkursen als Komponistin. Mehrere Künstlerstipendien und Auftragswerke, u.a. von Radio Bremen und vom Südwestfunk.

Hans Peter Kuhn, geboren 1952 in Kiel, lebt in Berlin. Klangenvironments und Kompositionen für Theater, Performances, Klanginstallationen, Hörspiele, Die Audionauten, Musik für Tanz, Filmmusik und anderer Krach.

Susanne Kukies geboren 1960 in Berlin. Ausbildung: Bewegung und Stimme. Seit 1984 Entwicklung eigener Stücke in und mit der Gruppe YoYo-TA (Tanz, Theater, Perfor­mance). Auftritte u.a. in Berlin, München, New York und Holland; Mitarbeit u.a. bei mehreren Produktionen des Brüssel-Projektes (theatralische Sprachkompositionen), in der Tanzfabrik und zuletzt in der Eis-Fabrik, Hannover (Commedia Futura) in dem Stück Fama.

Helmut Lachenmann wurde 1935 in Stuttgart geboren. Studium an der Staatlichen Hochschule für Musik Stuttgart: Klavier bei Jürgen Uhde, Theorie und Kontrapunkt bei Johann Nepomuk David. 1958-1960 Kompositionsstudien bei Luigi Nono. 1961-1973 kompositorische und pianistische Tätigkeit; Gastvorlesungen an der Ulmer Hochschule für Gestaltung. 1962 erstes öffentliches Auftreten als Komponist bei der Biennale Venedig und bei den Internationalen Ferienkursen für Neue Musik in Darmstadt. 1966-70 Theorielehrer an der Musikhochschule Stuttgart. 1970 wurde er Dozent, später Professor an der Pädagogischen Hochschule in Ludwigsburg, 1976 Professor an der Musikhoch­schule von Hannover, 1981 Professor für Komposition an der Stuttgarter Musikhoch­schule. Werke (Auswahl): Streichtrio (1965); Interieur I (1966); Trio fluido (1966); Notturno (Musik für Julia) (1966/68); Acanto (1975/76); Tanzsuite mit Deutschlandlied (1979/80); temA (1968); Pression (1970); Guero (1970); Dal niente (1970); Kontrakadenz (1970/71); Klangschatten - "mein Saitenspiel" (1972); Fassade (1973); Schwankungen am Rand (1974/75); Ausklang, Spiel (Musik für Orchester mit Klavier Solo) (1986).

Margaret Leng Tan, die aus Singapur stammt, war die erste Frau, die an der Juilliard School zum Doctor of Music promovierte. Sie spezialisierte sich auf asiatische und amerikanische Musik, die dem Klavier neue Möglichkeiten abgewinnt. Besonders nahe steht ihr das Werk von John Cage; sie hat viele seiner Kompositionen auf verschiedenen Cage-Festivals erstaufgeführt. In den letzten Jahren erhielt sie u.a. ein National Endowment for the Arts Solo Recitalist Award und ein Asian Cultural Council Grant zur Erforschung zeitgenössischer Musik in Japan. Sie trat auf bei den Festivals von Ravinia, Spoleto USA, Lincoln Center Out-of-Doors, New Music America, Huddersfield (Großbritannien), MANCA (Frankreich) und The New York Days in Rotterdam. Ihre Aufnahme von Cages Four Walls erscheint im Frühjahr 1991 bei New Albion Record.

Richard Lepetit, geboren 1965. Schlagzeug- und Paukenstudium in Bern und Freiburg im Breisgau. Nach dem Abschluss vorwiegend als freischaffender Orchester- und Ensemblemusiker tätig (Radiosinfonieorchester Basel, - Orchestre de Chambre Lausanne, Symphonisches Orchester Zürich sowie Freiburger Schlagzeugensemble, Aventure, Ludus Ensemble Bern, Arcana Basel etc.). Mitwirkung bei verschiedenen Uraufführungen, darunter Luigi Nonos Risonanze erranti 1986 in Köln. Seit August 1990 Dozent für Pauken und Schlagzeug am Konservatorium Biel (Schweiz).

Viola von Lewinski: Musikstudium in Freiburg; intensive Beschäftigung mit zeitgenössi­scher Musik, insbesondere mit den Kompositionen Luigi Nonos. Mitglied des Solistenchors Freiburg, Tätigkeit am Freiburger Theater; Mitwirkung bei verschiedenen Festivals wie Berliner Festwochen, Festival d'Automne Paris, Festival d' Avignon, FrankfurtFeste, Steirischer Herbst und am Teatro alla Scala.

Alvin Lucier, geboren 1931 in Nashua (USA). Er studierte in Yale und Brandeis und verbrachte zwei Jahre als Fulbright-Stipendiat in Rom. Von 1962-1969 unterrichtete er in Brandeis. 1966 gründete er zusammen mit Robert Ashley, David Behrman und Gordon Mumma die Sonic Arts Union. Von 1972-1977 war er musikalischer Direktor der Viola Faber Dance Company. Seit 1969 unterrichtet er an der Wesleyan University, gegenwärtig als John Spencer Camp Professor of Music. Luder ist Wegbereiter vieler neuer Gebiete musikalischer Komposition und Aufführung. So notierte er die Körpersprache des Ausführenden, benutzte Gehirnwellen in Live-Vorführungen, arbeitete mit Klangbildern in vibrierenden Medien und nutzte die Raumakustik zu musikalischen Zwecken. Seit 1982 schrieb er auch wieder Werke für herkömmliche Instrumente, so Crossings (1984), Fideliotrio (1988), Kettles (1989) und Nothing is Real (1990), in Auftrag gegeben von Toshiba-EMI für Aki Takahashi. Das Kunstmuseum von Borås in Schweden veranstaltete 1990 eine Retrospektive seiner Klanginstallationen zusammen mit einer Reihe von Konzerten mit seiner Musik.
Alvin Lucier ist gegenwärtig Gast des Berliner Künstlerprogrammes des Deutschen Akademischen Austauschdienstes.

Ricardo Mandolini, geboren 1950 in Buenos Aires. Musikalische Ausbildung (Komposi­tion, Cello, elektronische Musik) in Argentinien. 1978-1981 Stipendiat des DAAD in Bonn. Seitdem Arbeit in verschiedenen Studios in ganz Europa, unter anderem 1982 im EMS in Stockholm. Mehrere preisgekrönte elektroakustische Werke.

Bruno Martinez, Klarinettist, geboren 1963. Träger mehrerer Preise, unter anderem des Conservatoire National Supérieur de musique de Paris, 1988 der Banff Center Concert Competition. Er war Soloklarinettist beim Orchestre Philharmonique de France und hat seit 1988 die gleiche Position beim Orchestre de Chambre Bernard Thomas inne. Er spielte in der Radio France-Uraufführung der Komposition Yi für Klarinette und Streichquartett von Chen Qigang (1988). Gegenwärtig lehrt er am Conservatoire du VI. Arr. de Paris.

Béatrice Mathez-Wüthrich stammt aus Basel, wo sie an der dortigen Musik-Akademie ein Querflöte-Studium abschloss und von 1973-88 unterrichtete. Von 1980 an studierte sie Gesang bei Elsa Cavelti in Frankfurt (Diplom 1986) und Yvonka Tarlowsky in Wien. Seither internationale Konzerttätigkeit und Zusammenarbeit mit Komponisten, auch bei Uraufführungen, z.B. mit Nono, Schnebel, Huber, Stäbler, Wüthrich u.a.
1986-88 hatte sie einen Gastvertrag als Gesangssolistin am Wiener Burgtheater, 1988 lud sie Gidon Kremer nach Lockenhaus ein, und 1990 sang sie die Hauptrolle in der Oper Die Nacht aus Blei von Wohnlich (nach Hans Henny Jahnn).

Robin Minard wurde 1953 in Montreal geboren. Werke von ihm wurden u.a. beim Warschauer Herbst 1987, im Programm von Berlin Kulturstadt Europas 1988 und bei New Music America 1990. Seit 1987 hat er mehrfach am Elektronischen Studio der TU Berlin gearbeitet; 1988-89 war er Stipendiat des Canada Council Paris Studio for Musicians.
1990 war Robin Minard Gast des Berliner Künstlerprogrammes des Deutschen Akademischen Austauschdienstes.

Luigi Nono wurde 1924 in Venedig geboren. Seit 1941 Theorieunterricht bei Gian Francesco Malipiero, Bruno Maderna und Hermann Scherchen. 1946 Abschluss eines Jurastudiums an der Universität Padua.
Erste Erfolge und Skandale zu Beginn der fünfziger Jahre bei den Kranichsteiner (Darmstädter) Ferienkursen und Donaueschinger Musiktagen. Internationale Anerken­nung mit Epitaph für García Lorca (1953) und Il Canto Sospeso (1955).
Seit 1960 intensive Beschäftigung mit elektroakustischer Klangumwandlung im Mailänder Studio di Fonologia des italienischen Rundfunks.
Seit 1953 Partei Mitglied der italienischen KP, Bildungsarbeit und Konzerte in Studenten- und Arbeiterkulturkreisen. Die Vermittlung seiner politischen und humanistischen Haltung bildete die Basis seines kompositorischen Schaffens. Nach den anfänglichen Erfolgen der Oper Intolleranza 1961 in Venedig und Köln blieb das Werk Luigi Nonos in der Bundesrepublik Deutschland aus dem Konzertleben weitgehend ausgeschlossen.
Er war 1980 bis 1985 künstlerischer Leiter des Experimentalstudios der Heinrich-Strobel-Stiftung des SWF.
Luigi Nono, Mitglied der Akademie der Künste Berlin, war 1986 Gast des Berliner Künstlerprogrammes des DAAD. Er verstarb am 9.5.1990 in Venedig.

Michael Obst wurde 1955 in Frankfurt/Main geboren und studierte zunächst in Mainz Schulmusik, später Klavier bei Alfons (1977-82) und Aloys Kontarsky in Köln. Von 1981 bis 1986 gehörte er als Pianist dem Ensemble "Modern an, 1986 bis 1989 arbeitete er als Interpret mit Karlheinz Stockhausen zusammen. Seit 1979 war Michael Obst mehrfach in verschiedenen europäischen Studios für elektroakustische Musik tätig; er erhielt mehrfach Preise für seine elektronischen Kompositionen, die auch auf den bedeutenden Festivals ur- und erstaufgeführt wurden.

Das Orchestra of Excited Strings ist 1979 von Arnold Dreyblatt in New York gegründet worden. Für dieses Ensemble entwickelte er spezielle Instrumente mit spezifischer Spielweise und Stimmung. 1985 zog Arnold Dreyblatt nach Berlin und gründete während seines Aufenthaltes am Künstlerhaus Bethanien ein neues Orchestra. Das gegenwärtige Ensemble wurde extra für Who's Who in Central & East Europe 1933 zusammengestellt.

Dirk Lebahn wurde 1958 in Münster geboren. 1975-82 Besuch der Fachoberschule für Gestaltung in Münster (Diplom in visueller Kommunikation); Studium an der HdK Berlin bei K.-H. Hödicke (Malerei), 1989 Ernennung zum Meisterschüler; seit 1982 zahlreiche Ausstellungen in Berlin, Münster, New York, Seoul, Basel usw.; Performances mit dem Orchestra of Excited Strings seit 1985, Filmmusik mit J.T. Schade.

Chico Mello stammt aus Brasilien, wo er 1957 in Curitiba geboren wurde. Kompositions-, Gitarren- und Musikstudium in Brasilien. Lehrer an der Musikhochschule von Curitiba und Teilnahme an Gruppenimprovisationen. Seit 1987 Studium an der Hochschule der Künste Berlin bei Witold Szalonek und Dieter Schnebel. Stipendiat der Heinrich-Strobel-Stiftung; Uraufführung von PIAO für einen Schlagzeuger bei den Donaueschinger Musiktagen, Teilnahme am Komponistenseminar des Ensemble Modern.

Sylvia Ocougne, 1957 in São Paulo in Brasilien geboren, studierte Komposition bei Willy Correa und Laute/Gitarre bei Manuél São Marcos an der Universität von São Paulo. Von 1984 bis 1986 erhielt sie ein Stipendium des brasilianischen Kultusministeriums. Am New England Conservatory in Boston erwarb sie den Titel eines Master of Music im Fach Third Stream Guitar. 1985/86 lehrte sie Improvisation und setzte ihr Studium bei Ron Blake und Mick Goodrich fort. Seit 1987 lebt sie in Berlin. Sylvia Ocougne tritt mit brasilianischer und neuer Gitarrenmusik auf; sie unternimmt Tourneen, hält Workshops ab und wirkt bei Schallplattenaufnahmen in Brasilien, den USA und Europa mit.

Jan Tilman Schade, geboren 1963 in Bonn. Seit 1969 Unterricht in Violoncello und Anderem. Nach dem Abitur 1982 Violoncello Studium an der Hochschule der Künste Berlin. Seitdem Zusammenarbeit mit Musik- und Theatergruppen unterschiedlichster Richtungen. Seit 1985 Komponist verschiedener Musiken für Film und Theater.

Die Altistin Susanne Otto wurde in Ansbach geboren. Neben dem Studium der Querflöte in München und Freiburg i. Br. absolvierte sie ein Gesangsstudium an der' Freiburger Musikhochschule. Neben ihren Auftritten im Oratorien- und Konzertbereich beschäftigt sie sich intensiv mit der zeitgenössischen Musik. Luigi Nono schrieb einige Werke speziell für ihre Stimme (Risonanze erranti, Guai ai gelidi mostri, u.a.). Neben zahlreichen Rundfunkaufnahmen wirkte sie auch bei (Ur-) Aufführungen anderer Komponisten mit.

Rüdiger Pawassar, geboren 1964 in Lübeck, Klavier- und Schlagzeugstudium an den Musikhochschulen Lübeck und Freiburg, 1. Preis beim Bundeswettbewerb Jugend musiziert 1982, Tourneen mit dem Ensemble Modern und der Jungen Deutschen Philharmonie, solistische Tätigkeiten; 1985 Stipendiat des Deutschen Musikwettbewerbs der Studienstiftung des deutschen Volkes; Mitwirkung bei etlichen Rundfunk- und Schallplattenproduktionen. 1989 befristet stellvertretender Solo-Pauker im Nationaltheater Mannheim, 1990 Schlagzeuger im Staatstheater Kassel; Lehrauftrag an der Universität Kassel.

Das Schlagzeugensemble Les Percussions de Strasbourg wurde 1962 von sechs Schlagzeugern gegründet, die zum ersten Male auf der Welt ein Konzert ausschließlich mit Musik für Schlagzeug durchführen wollten. Die Sechs, klassisch ausgebildete Mitglieder der bei den Straßburger Orchester, folgten damit dem Rat Boulez', dem die Idee gefiel. Sie lenkten die Aufmerksamkeit von Komponisten auf die Möglichkeiten eines solchen Ensembles, und mittlerweile haben - um nur die wichtigsten zu nennen - Xenakis, Stockhausen, Messiaen, Serocki, Aperghis, Ballif, Cage, Dufourt, Manoury, Grisey eines oder mehrere Werke für Les Percussions de Strasbourg geschrieben; die meisten des über 150 Stücke umfassenden Repertoires sind für die Percussions komponiert worden. Unterstützt wird das Ensemble von der Direction de la musique et de la danse des Ministere de la Culture, der Stadt Straßburg, dem Conseil General du Bas-Rhin, der Region Alsace, der Musikabteilung von Yamaha und der Caisse d'Epargne.

Fred Pommerehn ist Amerikaner und studierte Theaterdesign an der North Carolina School of the Arts. Er arbeitete als Lichtdesigner am Berliner Schillertheater, bei den Bayreuther Festspielen und an zahlreichen Theatern in Deutschland, Italien und in den USA.

Felix Renggli, in Basel geboren, studierte bei Gerhard Hildenbrand, Peter Lukas Graf und Aurèle Nicolet. Nachdem er 1986 an der Musik-Akademie Basel das Solistendiplom erworben hatte, betätigte er sich als Soloflötist in verschiedenen Orchestern in Deutschland, Portugal und der Schweiz; so u.a. im Tonhalle-Orchester Zürich, dem Festspielorchester der IMF Luzern, der Philharmonischen Werkstatt Schweiz. Seine Konzerttätigkeit als Solist und Kammermusiker führte ihn in verschiedene Länder Europas, nach Südamerika, Japan und an Festivals in Paris, Lima, Luzern und Bourges; er ist Preisträger verschiedener Wettbewerbe. Seit 1983 leitet Renggli eine Ausbildungs- und Konzertklasse am Musikkonservatorium Schaffhausen.

André Richard, 1944 geboren, hat seine musikalischen Studien erst relativ spät am Konservatorium Genf begonnen (Gesang, Musiktheorie, Komposition). Nach Beendigung des Theoriestudiums folgte an der Musikhochschule Freiburg im Breisgau die weitere kompositorische Ausbildung bei Klaus Huber und Brian Ferneyhough. Richard war langjähriger Koordinator im Institut für Neue Musik in Freiburg. Mit Arturo Tamayo gründete er 1983 den Solistenchor Freiburg und ist dessen künstlerischer Leiter seit 1984. Weite Konzerttätigkeit als Musiker und enger Mitarbeiter von Luigi Nono. Seit 1989 Leiter des Experimentalstudios der Heinrich-Strobel-Stiftung.

Wolfgang Rihm wurde 1952 in Karlsruhe geboren. Schon während seiner Schulzeit erhielt er Kompositionsunterricht bei Egon Werner Velte. Später Studien bei Karlheinz Stockhausen, Wolfgang Fortner und Klaus Huber. Musikwissenschaftliche Studien bei Hans Heinrich Eggebrecht. Lebt seit 1978 als freischaffender Komponist und ist Träger zahlreicher Preise und Auszeichnungen. Rihm ist Mitglied der Akademie der Künste Berlin.

Giacinto Scelsi (eigentlich Conte Giacinto Scelsi di Valva) wurde am 8. Januar 1905 in La Spezia geboren; er verstarb 1988 in Rom. Seine Lehrer waren u.a. Ottorino Respighi, Alfredo Casella und Walter Klein. Besondere Inspirationsquellen waren ihm aber auch seine ausgedehnten Reisen in den Orient, die ihn zum Studium außereuropäischer Musik und fernöstlicher Philosophie veranlassten. Die Mitarbeit von Komponistenkollegen an einigen seiner Kompositionen weist ihn als Pionier der kollektiven Komposition aus. Seinem Schaffen, dass sich oft an der äußersten Peripherie gewohnter Schreib- und Hörweisen bewegt, wurde in letzter Zeit vermehrte Aufmerksamkeit zuteil.

Giancarlo Schiaffini, geboren 1942. Der promovierte Physiker näherte sich der Musik als Autodidakt. Er gab sein Debut im Bereich des free jazz und wurde in kürzester Zeit einer der gefragtesten Solisten Italiens. Mitte der sechziger Jahre begann Schiaffini eigene Kompositionen zu schreiben. Ab 1970 studierte er Musik in Darmstadt bei Karlheinz Stockhausen, György Ligeti und Vinko Globokar. Nach dieser Erfahrung gründete er das Kammerensemble Nuove Forme Sonore. Neben der Zusammenarbeit mit John Cage, Merce Cunningham, Luciano Berio und Luigi Nono, der ihm mehrere Arbeiten gewidmet hat, unterrichtet er am Conservatorio del l'Aquila.

Michael Schianetz stammt aus Esslingen bei Tuttlingen, wo er 1968 geboren wurde. 1985 begann er sein Orchestermusik- und Musikpädagogikstudium an der Staatlichen Hochschule für Musik Freiburg i. Br. bei Bernhard Wulff. Seither wirkte er vielfach auch bei Aufführungen neuer Musik mit, u.a. in Werken von Jolivet, Yun, Nono, Boulez, Kagel, Messiaen, Xenakis und Reich. Hauptsächlich wirkt er im Schlagzeugensemble der Hochschule Freiburg, dem Ensemble des Instituts für Neue Musik Freiburg, dem Ensemble Aventure und der Deutschen Kammerphilharmonie mit.

Peter Schwarz wurde 1936 in Nürnberg geboren und studierte an der Nordwestdeutschen Musikakademie in Detmold Kirchen-und Schulmusik u.a. bei Michael Schneider, Wolfgang Fortner und Kurt Thomas. Von 1961 bis 1987 war er Kantor und Organist an der Kaiser-Friedrich-Gedächtnis-Kirche in Berlin-Tiergarten, an der er weiterhin die Berliner Capella, den Kinderchor sowie das ars-nova-ensemble Berlin betreut. Seit 1981 unterrichtet Peter Schwarz das Fach Chorleitung an der Hochschule der Künste Berlin und erhielt dort 1987 eine Professur. Er leitet und organisiert die Konzertreihe musica nova sacra in Berlin; zahlreiche Rundfunk- und Schallplattenaufnahmen sowie ausgedehnte Konzertreisen haben ihn als Organisten weit über die Grenzen Berlins hinweg bekanntgemacht.

Christoph Staude wurde 1965 in München geboren. Er komponiert seit 1979 und studiert bei Rolf Riehm in Frankfurt/Main seit 1986. Er war mehrfach Preisträger bei Kompositi­onswettbewerben und ist seit 1987 Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes ..

Arturo Tamayo wurde in Madrid geboren und studierte dort nach einem Jurastudium Klavier, Schlagzeug und Komposition. Von 1971 bis 1976 studierte er Komposition und Dirigieren an der Musikhochschule Freiburg. Kompositionslehrer waren Wolfgang Fortner und Klaus Huber, als Dirigent ist Tamayo Schüler von Pierre Boulez, Francis Travis und Witold Rowicki. Seit 1977 ist Tamayo als Dirigent zahlreicher Konzerte, Opern- und Rundfunkproduktionen hervorgetreten. Inzwischen hat er mit nahezu allen wichtigen europäischen Orchestern gearbeitet, mit einem Schwerpunkt im zeitgenössischen Musiktheater. 1982 dirigierte er an der Deutschen Oper Berlin die Uraufführung von Wolfgang Rihms Ballet Tutuguri, 1983 folgte im selben Hause Jakob Lenz. Bei den Schwetzinger Festspielen 1984 dirigierte er die Uraufführung von Rudolf Kelterborns Ophelia, 1988 an der Pariser Oper Maurice Ohanas La Celesina und an der Wiener Staatsoper im gleichen Jahr die Uraufführung von Mauricio Kagels Tantz-Schul.

Tamas Ungvary, geboren 1936 in Südungarn. Er studierte zunächst einige Instrumental­fächer und war 1957-1967 Mitglied der Ungarischen Philharmonie, wandte sich aber später mehr dem Dirigieren zu: Studium am Mozarteum Salzburg, Diplomabschluss. Nach seiner Übersiedlung nach Schweden 1970 hatte er Erfolge bei mehreren Wettbewer­ben für Dirigenten. Gleichzeitig wuchs sein Interesse an Computermusik, und er begann am EMS in Stockholm zu arbeiten. Seit der Entstehung des ersten Computerstückes hat Ungvary mit zahlreichen weiteren Kompositionen internationale Anerkennung erlangt. Er unterrichtet Computermusik am EMS Stockholm.

Bernhard Wambach, 1948 in Neuwied/Rhein geboren, studierte bei Konrad Meister in Bremen, bei Peter-Jürgen Hofer in Hamburg und besuchte von 1973 bis 1977 Kurse bei Friedrich Gulda und 1978, 1980 und 1982 die Internationalen Ferienkurse für Neue Musik in Darmstadt. Er gewann mehrere Preise; seine rege Konzerttätigkeit führte ihn auf alle bedeutenden Festivals Neuer Musik. Neben seiner Zusammenarbeit mit vielen wichtigen zeitgenössischen Komponisten entfaltete er auch eine umfangreiche pädagogische Tätigkeit, so von 1976 bis 1982 an der Universität Bremen, von 1977 bis 1979 an der Musikhochschule Lübeck und außerdem bei den Internationalen Ferienkursen und beim Institut für Neue Musik und Musikpädagogik in Darmstadt. Seit 1989 ist Bernhard Wambach Professor an der Folkwang-Hochschule.

Iannis Xenakis wurde am 1. Mai 1922 in Brăila (Rumänien) als Sohn griechischer Eltern geboren. Nach der Übersiedlung auf die griechische Insel Spetsai im Jahr 1933 begann Xenakis 1940 ein siebenjähriges Ingenieurstudium in Athen. Beteiligt am griechischen Widerstand, wurde er 1945 schwer verwundet und anschließend inhaftiert. 1947 ging Xenakis nach Paris, wo er Assistent von Le Corbusier wurde (bis 1959) und mit Arthur Honegger, Darius Milhaud, und Pierre Schaeffer zusammenkam; von 1950-52 studierte er bei Olivier Messiaen. Während der 50er Jahre kam es zu ersten Aufführungen seiner Werke, u.a. durch Herrmann Scherchen und Hans Rosbaud, doch blieb Xenakis vorrangig als Architekt tätig; 1958 wurde auf der Brüsseler Weltausstellung ein Pavillon nach Berechnungen und Entwürfen für sein 1954/55 entstandenes Orchesterstück Metastaseis gebaut. Erst ab 1960 konnte sich Xenakis vornehmlich dem Komponieren widmen; er schuf sich eine institutionelle Basis für seine Arbeiten durch die Gründung der Equipe de mathématique et d'automatique musicales an der Sorbonne (1966) und des Zentrums für mathematische und automatische Musik an der Universität von Indiana in Bloomington (1967). Seit dieser Zeit ist Xenakis der Hauptvertreter eines streng konstruktiven Ansatzes, der einerseits durch eine stark mathematische oder "operationelle" Komponente bestimmt wird, andererseits auf naturphilosophische - vor allem eleatische und pythagoreische - Denktraditionen zurückgreift. Von der seriellen Musik wie überhaupt von der europäischen Avantgarde ist Xenakis eher indirekt beeinflusst; vielleicht ist allenfalls in Edgar Varèse ein verwandter Typus zu sehen.
Iannis Xenakis war 1963/64 Gast des Berliner Künstlerprogrammes der Ford-Foundation.

Hans Zender, geboren 1936 in Wiesbaden. Nach seinem Musikstudium an verschiedenen Musikhochschulen war er zu nächst Kapellmeister an den Städtischen Bühnen in Freiburg. Weitere Chefpositionen in Bonn, Kiel und beim Saarländischen Rundfunk folgten, bis er 1984 als Generalmusikdirektor an der Philharmonie und an die Hamburgische Staatsoper berufen wurde. Seit 1987 ist Zender Chefdirigent Radio-Kamer-Orkest des Niederländi­schen Rundfunks und Principal Guest Conductor der Brüsseler Oper. Neben Gastkonzer­ten im In- und Ausland dirigiert Zender Aufführungen bei den wichtigsten Festspielen, u.a. in Salzburg und Bayreuth, beim Holland Festival, den Berliner Festwochen und beim Warschauer Herbst. Hans Zender ist auch durch Kompositionen hervorgetreten. Sein Musiktheater Stephen Climax wurde 1986 an der Frankfurter Oper aufgeführt. Seit 1985 ist er regelmäßiger Gast beim Ensemble Modern.

Sylvia Zytynska stammt aus Warschau, wo sie 1963 geboren worden ist. Sie studierte Schlagzeug und Klavier am Musik-Lyceum Warschau, danach Studium bei J. Stojko am Konservatorium Krakau. Anschließend Besuch der Konzertklasse von Siegfried Schmid am Konservatorium Basel (Abschluss mit Konzertreifediplom). Meisterkurse und Weiterbildungskurse mit Keiko Abe, David Friedman, Ruud Wiener. Seit 1985 Lehrtätigkeit an der Musik-Akademie Basel. Gastspiele bei verschiedenen Festivals zeitgenössischer Musik. Konzerttätigkeit im In- und Ausland, Rundfunk- und Fernsehaufnahmen.